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So lang das Lernen

So kurz das Leben,

So lang das Lernen,

So schwer die Prüfung, so hart die Überwindung.

 

 

 

Unser Interesse gilt dem Menschen, und Chaucer bringt mit seinen wenigen Worten alles zum Ausdruck. Es ist Zeit, daß wir uns allmählich selbst verstehen: Wir sind ein Wunder an Gegensätzen, meistenteils sind wir uns über uns selbst nicht im klaren, und dennoch gibt es nicht eine Facette unseres Wesens, die nicht göttlichen Ursprungs ist. Wir haben den Willen, das Bewußtsein und die Fähigkeit zu unbegrenztem Wachstum! Es ist daher verwunderlich, daß wir unseren inneren Geist so lange durch die Theorie "eines einzigen Lebens" eingeengt haben. Doch nun fangen wir endlich an, festzustellen, daß unsere Erfahrung auf der Erde nur ein kleiner Ausschnitt aus einem unvorstellbar weiten Panorama der Entwicklung ist. Dadurch bekommen wir den Blick, die Dinge im rechten Licht zu sehen, und einen Sinn für die innere Richtung.

Es ist nun ein anderes Element in Erscheinung getreten: Unverhältnismäßig viele Menschen drängen danach, die tieferen und normalerweise unbewußten Ebenen der menschlichen Psyche zu erforschen. Durch dieses intensive Suchen stellten sich jedoch eine ganze Reihe Probleme aber auch Gelegenheiten ein, denn wir haben, ob wir es wollten oder nicht, einen Durchbruch in das "innere Universum" des Menschen erzielt. Sowohl einfache wie auch kluge Menschen haben bereits in vielen Teilen der Welt ihre extrasensorischen Fähigkeiten entdeckt. Diese äußern sich auf verschiedene Weise. Gegenstände bewegen sich ohne physischen Kontakt, 'unbiegsame' Metallstäbe werden gebogen, riesige Lasten durch die Berührung mit einem Finger gehoben, in der Aura wird gelesen, und kommende Ereignisse werden im Astralen "gesehen".

Der Zeitpunkt, wann das "Bewußtsein" eintritt, variiert: bei einigen geschieht es spontan, bei anderen wird es durch programmiertes Gedankentraining herbeigeführt. Bei dem Astronauten Mitchell löste ein Spaziergang auf dem Mond eine "Art religiöse Gipfelerfahrung" aus, wobei, wie er uns sagt, "die Gegenwart der Göttlichkeit beinahe greifbar wurde." Nicht wenige haben in der Ekstase die Einheit, die Verbundenheit mit allen anderen Bewußtseinseinheiten erlebt. Sogar unter Drogen, LSD und verwandten Stoffen hatten einige so etwas wie eine Wahrnehmung. Das hört sich alles wunderbar an und könnte es auch sein, wenn wir qualifiziert wären, den Anforderungen dieser Vision gerecht zu werden, wenn wir nämlich die ungezügelten Elemente unserer niedrigeren Natur bereits mit unserem Höheren Selbst in Übereinstimmung gebracht hätten.

Das Problem der Situation ist: Besitzen wir die Weisheit, um uns mit diesen Entdeckungen beschäftigen zu können, ohne durch die Nebenprodukte eines nicht verstandenen oder schlecht angewandten Wissens gefährdet zu werden? Wissen gibt Macht - und Macht, die nicht mit Selbstlosigkeit und mit den reinsten Motiven verbunden ist, kann sich gegen jene wenden, die sie benutzen und sie zerstören. Trotzdem sind Forschungen, Experimente und Entdeckungen essentielle Bestandteile des menschlichen Unternehmungsgeistes, die nicht beschnitten werden können oder sollten. Seit den 60er Jahren ist unsere Vorstellung über die Beziehungen zwischen Geist und Körper ständigen umwälzenden Änderungen unterworfen, das ist unbestritten. Wir können die Auswirkungen auf unser Leben nicht mehr länger unter den Teppich des Vorurteils oder Desinteresses kehren. Die neuen psychologischen Erkenntnisse sind vorhanden. Sie werden geprüft, und wir müssen sie untersuchen, um selbst zu entdecken, in welche Richtung sie führen: Zu einer echten Befreiung der menschlichen Seele oder möglicherweise, in bestimmten Fällen, zu noch stärkerer geistiger Verwirrung. Es liegt auf der Hand, daß mit jeder Grenzüberschreitung Gefahren entstehen, und wenn die Grenzen sich den astralen und ätherischen Ebenen der menschlichen Konstitution und unseres Globus nähern, dann ist ganz besonders äußerste Vorsicht geboten.

Nehmen Sie zum Beispiel den Special Report of the Academy of Parapsychology and Medicine, der 1973 von Elmer und Alyce Green von der Menninger Foundation herausgegeben wurde, über "Mind Training, ESP, Hypnosis, and Voluntary Control of Internal States" "Geistestraining, ASW, Hypnose und vorsätzliche Kontrolle innerer Zustände". Sie vertreten die Ansicht, daß der Mensch durch Selbstregulierung der inneren physischen Prozesse sein eigener Arzt werden kann. Sie schulen Studenten (die sich zur Verfügung stellen), mit Hilfe von "Biofeedback"1 die Körperfunktionen "abzustimmen" und zu kontrollieren. Die Testperson wird an ein Biofeedback-Gerät angeschlossen, das dann den Herzschlag, die Atmung, die Magenfunktionen und andere Energierhythmen in Licht- und Tonsignale übersetzt. Der Getestete beobachtet diese Signale, die ihm das Verhalten seiner Organe "rückmelden", und kann bald feststellen, daß er mit seinem Willen einen zu schnellen Herzschlag verlangsamen oder seinen Blutdruck usw. normalisieren kann. Es wird berichtet, daß manche Personen innerhalb von Stunden in der Lage sind, diese Selbstregulierung ohne die Benutzung der mechanischen Geräte vorzunehmen. Bei diesem Prozeß lernt der Student nicht nur das vegetative oder selbständig funktionierende System seines Körpers, einschließlich der Hirnwellen, zu überwachen und zu kontrollieren; durch die enge Verbindung zwischen Geist und Körper vermag er auch seine Emotionen und Denkimpulse selbst zu regulieren.

Es entstehen jedoch, wie nicht anders zu erwarten ist, Nebenwirkungen, wobei einige äußerst gefährlich sein können. Durch die Umwandlung der von uns nicht willkürlich beeinflußten Funktionen (die vorher unter der schützenden Hand der Natur standen) in Prozesse, die bewußt beeinflußt werden können, wird anscheinend der Schleier zwischen dem Physischen und dem Nichtphysischen durchlässig und dadurch der Durchbruch in die und aus den astralen Welten beschleunigt. Selbst der indische Yogi benötigt Jahre, um mit Hilfe psycho-physischer Übungen sein Ziel zu erreichen. Durch Biofeedback soll man die gleichen Resultate jedoch in relativ kurzer Zeit erzielen können. Man stellt in Aussicht, dabei fast "sofort" in unbekannte Dimensionen der astralen und psychischen Gebiete eindringen zu können. Oberflächlich betrachtet erscheint das als eine aufregende Entdeckung, besonders für den westlichen Menschen; eine Entdeckung, die mit allen Mitteln regelrecht erforscht werden sollte.

Glücklicherweise gibt es so qualifizierte Fachleute wie Dr. Green und seine Frau, die in dieser Hinsicht vorsichtig sind und die möglichen Gefahren kennen, besonders bei geistig und psychologisch Labilen. Obwohl sie begeisterte Fachleute der sich entwickelnden Kunst des Biofeedback sind, warnen sie ausdrücklich vor unmethodischen Geist-Trainingsprogrammen. Sie verlangen daher, daß "zur Vermeidung psychischer Gefahren" alle Biofeedback-Übungen nur von kompetenten Experten geleitet werden müssen. Noch wichtiger ist, sie warnen vor der Anwendung von Hypnose, vor "hypnotischer Programmierung für ASW, weil das zu leicht zur 'Besessenheit und zur Mediumschaft durch Geister' führen kann." Ihr Einspruch gegen Hypnose ist nachdrücklich, und wir sind dankbar für die Erlaubnis, diesen Teil ihres Berichts abdrucken zu dürfen. (Siehe Seite 180 dieser Ausgabe.) Außerdem, und das ist bezeichnend, warnen die Greens vor "psychischer Verschmutzung", der sich hypnotisierte Opfer aussetzen, wenn sie es zulassen, daß "astrale" Wesen in ihre Konstitution eindringen, die sehr wohl versuchen können, den "psychischen Raum" zu besetzen.

Das ist alles hervorragend, und dennoch sind wir besorgt, denn trotz ihrer Warnung vor Hypnose halten es diese bahnbrechenden Forscher nicht nur für richtig, sondern auch für äußerst empfehlenswert, die Entwicklung und Anwendung unserer latenten psychischen Kräfte zu ermutigen, allerdings unter sorgfältig überwachten Bedingungen.

Die Frage ist, ob der Versuch, diese paranormalen Fähigkeiten zu entwickeln, prinzipiell richtig ist, da wir doch immer noch äußerst egozentrisch, wenn nicht sogar ausgesprochen selbstsüchtig sind. Wir mögen zwar glauben, unsere moralische Widerstandskraft sei überragend; ist sie aber auch außergewöhnlichen Versuchungen, die durch äußere Umstände verursacht werden, gewachsen? Sind wir durch innere Reinheit und Selbstbemeisterung genügend vorbereitet, uns mit Astralwesen zu befassen, die bisher im Zaum gehalten wurden, indem die Natur um unsere physischen Sinne einen Schutzwall gegen Oktaven errichtete, in Sphären, die über dem Bereich des Normalen liegen?

Wir müssen immer darauf achten, daß wir nicht zu starr an unseren Gedankenschablonen festhalten und dadurch versäumen, das Kreative in neuen Methoden zu erkennen. Gleichzeitig müssen wir aber genauso darauf achten, daß wir nicht von dem überwältigt werden, was uns als das Allheilmittel erscheint, während es vielleicht nur ein Linderungsmittel ist. So wie Medikamente und Impfungen Tausende vor Pocken, Cholera und anderem gerettet haben, kann auch Biofeedback heute und in Zukunft eine allgemein anerkannte Methode werden, um viele vor den Traumata gestörter Psychen zu bewahren. Mit beiden Praktiken werden akute Krankheitszustände, geistige und/oder körperliche Disharmonien behandelt. Die Gesamtbilanz ist jedoch umstritten. Was die Medikamente anbetrifft, sind wir heute zu "Pillensüchtigen" geworden. Die Nachteile zeigen sich in der allgemeinen psychologischen, wenn nicht gar physischen Abhängigkeit von Schlaftabletten, Tranquilizern usw. Wenn sie für spezielle Zwecke sorgfältig eingesetzt werden, dann sind sie ein Segen, aber nicht wenn sie wahllos verkonsumiert werden. Kann Biofeedback nicht eine ähnliche potentielle Gefahr enthalten?

Gegen die Wiederherstellung körperlicher und geistiger Gesundheit gäbe es keine Bedenken, doch es hört damit nicht auf, und wer garantiert, daß dieses undisziplinierte Eindringen in die neuen Ebenen des "Bewußtseins" von einer gleichwertigen Selbstdisziplin und geistiger Demut begleitet sein wird? Ist nicht letzten Endes Selbstvergessen im Dienste an anderen der einzig sichere - wenn auch längere - Weg zur Harmonie zwischen Geist, Körper und Seele?

Vielleicht sollten wir besser verstehen, womit wir umgehen. Zuerst wäre wohl zu klären, was wir unter "astral" verstehen. Mit diesem Begriff, der ursprünglich von dem lateinischen Wort astrum, Gestirn, abgeleitet ist, wurde von Philosophen des Mittelalters die feinere Substanz bezeichnet, die unsere physische Erde nicht nur umschließt, sondern auch durchdringt. In der modernen Theosophie wird diese Substanz als feinstofflicher Körper oder feinstoffliches Modell beschrieben, nach dem sich der physische Körper des Menschen und des Globus Zelle für Zelle aufbaut. Das Wort kommt auch in parapsychologischen Zeitschriften vor, obwohl heute auch verschiedene Ersatzworte verwendet werden, wie Energiekörper, Bioplasmakörper und ähnliches.

Es gab immer schon "Sensitive", "Weltentrückte", Menschen, die die Einflüsse aus der "anderen" Welt fühlen, obwohl für gewöhnlich nur eine kleine Minderheit das "zweite Gesicht" besitzt, zumindest in den meisten westlichen Ländern. Wo solche 'Erfahrungen' ungebeten auftreten, können sie gelegentlich eine schützende Funktion für den Betreffenden oder für andere haben. Bezeichnend ist, daß die große Mehrheit früher und auch heute noch instinktiv eine Abneigung hat, etwas Derartiges in ihr Leben zu bringen; einige zweifellos aus natürlicher Angst vor dem Unbekannten; andere, weil sie diesen Weg vielleicht schon in einem früheren Erdenleben gegangen sind und fanden, daß er eine Sackgasse war.

Das soll natürlich nicht heißen, daß alles "Astrale" unbedingt schlecht ist. Das Astrallicht, das feinstoffliche Gegenstück unserer Erde, reicht vom Dichtesten und Gröbsten bis zum Ätherischsten und Spirituellsten. Seine niedrigsten Ebenen sind voller Abfall aus menschlichen Gedanken und Emotionen. Seine höchsten Ebenen reichen in den Akasha, in die "leuchtende" Substanz, durch die bei seltenen Gelegenheiten die wahren Götter mit jenen in Verbindung treten, die ihr Interesse hervorrufen. Gab es nicht in jeder Kultur jene geistigen Titanen, die in die Saiten von Apolls Lyra griffen und sie erklingen ließen oder in Marmor oder mit Tinte den Triumph der Seele verkündeten? Schufen sie ihre Meisterwerke aus sich selbst heraus, oder waren sie während ihrer schöpferischen Augenblicke Mittler von Einflüssen aus der höheren Astralwelt, aus den Sphären des Akasha? Sie empfingen und übermittelten und hinterließen durch ihr Werk ihren göttlichen Eindruck auf den Gedenktafeln unseres Erdballs.

Der Austausch findet immer nach zwei Seiten statt: Wir prägen das Astrallicht, und das Astrallicht hinterläßt wiederum seinen Eindruck auf uns. Es wurde als "Bildergalerie der Ewigkeit" bezeichnet, weil es der Speicher und daher der Reflektor der selbstlosesten Gedanken und Bestrebungen, aber auch der niedrigsten menschlichen Impulse der unzähligen Billionen von Männern und Frauen ist, die je auf unserem Planeten gelebt haben. Wagt man sich daher vorsätzlich in die astralen Bereiche, was für gewöhnlich bedeutet, daß wir uns in deren niedere Ebenen begeben, - ohne geeignete Schulung und, was noch wichtiger ist, ohne den Schutz einer absolut makellosen Seele - so ist das so tollkühn wie ein Sprung in Treibsand, und zwar deshalb, weil die astralen Ströme sich für die ungeschulte Seele als äußerst trügerisch erweisen können und daher gefährlich sind, denn sie kann leicht irregeführt werden. Schlimmeres kann noch geschehen, denn es besteht durchaus die Möglichkeit der "Besessenheit", was bedeutet, daß man von einem oder mehreren dieser bösartigen Astralwesen, die die gröbsten Ebenen des Astrallichts bewohnen, "in Besitz genommen" wird.

Wie aber soll man sich die ungewöhnliche Ausbreitung der psychischen Fähigkeiten erklären, die sich gegenwärtig in der ganzen Welt zeigen. Manche nehmen an, es sei darauf zurückzuführen, daß mehrere größere Zyklen zusammentreffen; nicht zuletzt, weil das Fischezeitalter endet und das Wassermannzeitalter beginnt, denn die Sonne tritt in ein neues Haus des Tierkreises ein. Was auch der Grund sein mag, es besteht kaum ein Zweifel, daß psychische Einflüsse auf das Bewußtsein der Menschheit stark einwirken und die intensive Entwicklung vorher latenter Fähigkeiten anspornen.

H. P. Blavatsky sah das voraus und forderte im April 1891, in ihrem letzten Brief an die amerikanischen Theosophen, alle dringend auf, "diese Entwicklung, die in Eurer Rasse und Entwicklungsperiode unvermeidlich ist, daher sehr sorgfältig zu beobachten, damit sie sich am Ende zum Guten und nicht zum Üblen auswirkt." Ihre Warnung ist eindringlich:

Psychismus mit all seinen Verlockungen und Gefahren wird sich notwendigerweise unter Ihnen entwickeln, und Sie müssen sich hüten, daß die psychische Entwicklung nicht die manasische (mentale) und spirituelle Entwicklung überrundet. Psychische Fähigkeiten, die von dem manasischen Prinzip vollkommen unter Kontrolle gehalten, geprüft und gelenkt werden, sind wertvolle Hilfen für die Entwicklung. Wenn diese Fähigkeiten aber überhandnehmen und kontrollieren, anstatt unter Kontrolle zu sein, und verwenden, anstatt Verwendung zu finden, dann führen sie den Schüler in die gefährlichsten Täuschungen und mit Sicherheit in die moralische Vernichtung.

So wie H. P. Blavatsky und ihre Lehrer damals heldenhaft bemüht waren, die mediumistischen Phänomene, die damals so in Mode waren, philosophisch vernünftig zu erklären, genauso steht heute, ein Jahrhundert später, vor uns die Aufgabe, die Flut psychischen Experimentierens nicht unbedingt abzustoppen, sondern zu überlegen, wie wir dazu beitragen können, daß sie aufwärts gelenkt wird, damit diese Dinge wirklich für das Gute und nicht für das Schlechte wirken.

Mir scheint, wir müssen erst uns selbst einmal einige offene Fragen stellen: Aus welchem Grund wollen wir unsere psychischen Fähigkeiten entwickeln? Welchen Nutzen hat das für andere oder für uns selbst? Sollten wir tatsächlich lernen, Gedanken zu lesen, in unserem Astralkörper zu reisen und hellzusehen; würden wir dadurch einen echten spirituellen Wert gewinnen? Noch grundlegender und vielleicht die einzige dringliche Frage ist: Was ist unsere wirkliche Zielsetzung im Leben? Wenn wir das ehrlich und für unsere Seele, unseren Intellekt und unsere Intuition zufriedenstellend beantworten können, dann werden wir vielleicht finden, daß es die Atmosphäre unserer Geist-Seele ist, in der Ich und Du eins sind, worauf wir unser Interesse konzentrieren müssen und nicht auf die psychische Entwicklung des unbeständigsten Teiles unserer Konstitution.

Die Zukunft steht offen, voller Möglichkeiten in beiden Richtungen - für den Fortschritt genauso wie für den Rückschritt, und wir können nicht vorhersagen, was den künftigen Generationen bevorsteht. Für sie geht es vielleicht weniger darum, ob Biofeedback gut oder schlecht ist; ob transzendente oder andere Meditation hilfreich ist oder nicht; ob die Schulung im Erkennen ätherischer Bewußtseinsebenen ermutigt werden soll oder nicht. Ihr Dilemma und ihre Gelegenheit werden schwerpunktmäßig (genauso wie teilweise heute bei uns) vielleicht darin liegen, wie man sich innerlich vorbereiten kann, dem Druck der astralen und psychischen Kräfte - aus dem eigenen Innern, von anderen und von der Astralsphäre der Erde - mit der erforderlichen moralischen Stärke und Reinheit der Seele begegnen zu können. In dem Prozeß, sich selbst zu finden, werden sie vielleicht lernen, wie man die Wirkungen von Geist/Körper auf natürliche Weise abstimmt. Wir wollen hoffen, daß sie auch die Intuition haben, der Führung der Natur zu folgen, und der Seele die Zeit lassen, die sie braucht, um zu erblühen; zur Vertiefung der Liebe und zur Bereicherung des Lebens.

Wo das höhergeistige Streben echt ist, kann Selbst-Erleuchtung tatsächlich in momentanen Lichtblitzen kommen. Sie kann jedoch nie durch äußere Techniken gewonnen werden. Die Bildung des Charakters ist das Werk von Zeitaltern; die Umwandlung der Selbstsucht in Selbstlosigkeit, des persönlichen Interesses in die Wärme des Mitleids ist eine langwierige, Geduld erfordernde Alchimie - denn Seelenweisheit zu erlernen ist eine Kunst, die "viel Zeit erfordert."

Fußnoten

1. Der Ausdruck "Biofeedback" (Rückkoppelung - Biolog. Rückmeldung) wurde von den Physiologen aus der Terminologie der Techniker übernommen. Er bezeichnet eine Schaltung zur Kontrolle eines Systems, das Informationen an das Steuerzentrum "zurückmeldet" - "feeds back", wodurch es möglich wird, die neuen Angleichungen zu bestimmen. [back]