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Dem Allgemeinwohl dienen

Wozu in aller Welt gebrauche ich denn jetzt die Kräfte meiner Seele? In jedem einzelnen Falle muß man sich diese Frage vorlegen und prüfen: Was geht jetzt bei mir in diesem Teile vor, den sie den herrschenden nennen? Und was für eine Seele habe ich jetzt?

- Marcus Aurelius V, 11

 

 

 

Die menschliche Charakterbildung geht sehr langsam vor sich. Viele Leben und Dinge sind dazu erforderlich, wie die immer wiederkehrende Konfrontation mit der individuellen Verantwortung und die tägliche Überwindung des niederen Selbstes durch das höhere. Ab und zu wird im Leben einzelner menschliche Größe sichtbar; das Häßliche und Verunstaltete im menschlichen Verhalten ist umgewandelt, und die tägliche Routine des Daseins ist mehr ein mit dem kosmischen Vorbild verbundener Teil geworden, so wie beim regelmäßigen Lauf von Sonne und Sternen.

Erst kürzlich las ich die Selbstbetrachtungen1 des Marcus Aurelius, wobei mich der zeitlose Wert, der von den Seiten dieses kleinen Buches ausgeht, tief bewegte. Wie oft hat man das Gefühl, als sei ein Satz oder ein Abschnitt direkt für einen selbst geschrieben worden. Mit frischem Mut und neuer Kraft, ja manchmal sogar mit praktischen Hinweisen für die bevorstehenden Aufgaben versehen, schließt man das Buch.

Es handelt sich bei diesen "Selbstbetrachtungen" ganz und gar nicht um 'Meditationen', wenn wir uns bei diesem Wort das Bild eines Yogi oder Möchtegern-Chela vorstellen, sei es ein indischer oder amerikanischer, der mit starrem Blick in ritueller Körperhaltung dasitzt und hofft, irgend ein großes Wesen gewähre ihm eine Vision von überirdischer Wahrheit. Nein, hier handelt es sich um die einfachen Aufzeichnungen eines absolut aufrichtigen Mannes. Er beschreibt nicht die persönlichen oder historischen Einzelheiten eines außergewöhnlichen Lebens in einer bedeutenden Epoche, - er war der Kaiser des Römischen Reiches im 2. Jahrhundert n. Chr. - sondern er denkt in der Abgeschiedenheit des kaiserlichen Zimmers oder im Militärquartier darüber nach, was ein Mensch tun muß, wenn er in Übereinstimmung mit dem Höchsten in ihm leben will.

Marcus Aurelius Antonius (121-180 n. Chr.) war ein Stoiker aus Veranlagung und eigenem Willen und ein hervorragendes Beispiel des Besten, was der römische Stoizismus bieten konnte, einer späten und leicht modifizierten Form der ursprünglich von Zeno im 4.-3. Jahrhundert v. Chr. begründeten Philosophie. Für den Stoiker, wie auch für die früheren griechischen Philosophen wie Heraklit und Anaximander war die Vernunft "die uranfängliche Quelle allen Seins", verwandt mit der höchsten spirituellen Essenz, die der Mensch sich vorstellen konnte, nämlich Feuer - nicht das Feuer oder die Wärme der Erde, sondern dessen innerste Wurzel. Kurz gesagt, "Geistiges Feuer" war das beherrschende Prinzip im Kosmos und lag daher auch allen seinen Teilen, ob groß oder klein, zugrunde. Somit war ein "feuriges Teilchen" oder ein "Atom des Geistigen Feuers" gleicherweise im Innersten eines jeden Menschen. "Alles ist theos (Gott)", "alles lebt": Pantheismus in seiner reinen Bedeutung, stellt die Göttlichkeit, die bewegende Kraft in allen Lebensformen dar - ein Thema, das Marcus Aurelius so vertraut war wie dem gesamten Altertum.

Von den Dingen im Kosmos ehre das Stärkste. Dieses ist aber das, das alle Dinge gebraucht und alle Dinge lenkt. Ebenso ehre von den Kräften in dir die stärkste. Diese ist aber jenem wesensverwandt. Denn auch in dir ist dieses die Kraft, die die übrigen gebraucht, und dein Leben lenkt. - V, 21

Es ist kein Buch, das man in einem Zuge durchliest und dann ins Bücherregal zurückstellt; man gewinnt unendlich viel mehr daraus, wenn man es in der Nähe behält, gelegentlich aufschlägt und einfach den Gedanken liest, auf den das Auge gerade fällt, und unversehens wird man erbaut.

"Man muß ausschließlich das lieben, was einem selber widerfährt und vom Schicksal verhängt wird. Denn was wäre schicklicher?" (VII, 57). Ohne Rücksicht darauf, was die Welt meinetwegen sagen oder tun mag, "Mag einer sagen oder tun, was er will - ich für meine Person muß gut sein. Gerade, wie wenn das Gold oder der Smaragd oder der Purpur das immer sagte: 'Was auch einer sagt oder tut, ich muß Smaragd sein und meine eigene Farbe behalten'" (VII, 15). Es gibt kein ermüdendes Moralisieren, denn es ist kein Vorleser da; kein Saal mit Zuhörern, und keine Spur einer Predigt von oben herab ist zu vernehmen. Gegenwärtig ist nur die stille Ermahnung, immer dem inneren Meister gemäß zu leben.

In kurzgefaßten Merksätzen "An sich selbst" also - so lautet übrigens die wörtliche Übersetzung des griechischen Originaltitels des Buches - hat Marcus Aurelius seine Betrachtungen niedergeschrieben, ohne Wunsch oder Erwartung, daß andere sie lesen oder gar daraus Nutzen ziehen würden. Es sei denn vielleicht gegen Ende seines Lebens, während der Kriege an der Donau, wo er starb. Damals hegte er die Hoffnung, daß sein junger Sohn Commodus, der zu der Zeit bei ihm war, und den er sehr liebte, aus der Lektüre Kraft und Führung für die ehrenvolle Aufgabe des Kaiseramts, das bald auf sein unvorbereitetes Haupt fallen sollte, gewinnen würde.

Wie dem auch sein möge, es ist höchst bemerkenswert, daß dieser edle, bescheidene Mann gerade durch die tägliche Selbstermahnung, das persönliche Element zu überwinden, jedes Verlangen nach weltlichem Beifall abzustreifen, die Bedürfnisse der Mitmenschen den eigenen voranzustellen und, nicht zuletzt, sein innerstes Wesen mit dem Wesen der universalen Ordnung in Einklang zu bringen, nicht nur dauernden Ruhm gewann, sondern auch den unbegrenzten Dank der Nachwelt.

Vielleicht haben wir die Selbstdisziplin, die sein Schüler und Freund schätzen lernte und als Lebensideal beibehielt, größtenteils dem stoischen Philosophen und Rechtslehrer des Marcus Q. Junius Rusticus zu verdanken. Er war zu seinem jungen Schüler äußerst streng. Aber in dankbarer Erinnerung hegte Marcus für seinen Lehrer bis zum Schluß herzliche Hochachtung, denn er hatte ihn frühzeitig gelehrt, jede Affektiertheit in Rede oder Kleidung zu vermeiden, sorgfältig zu lesen und gut über das Gelesene nachzudenken, und vor allem, keinen Unmut bei sich oder anderen aufkommen zu lassen, ohne einen Versuch, "den Frieden wieder herzustellen." Durch Rusticus, der ihm seine eigene Abschrift gab, lernte Marcus als Jugendlicher Arrians Gespräche des Epiktet kennen.

In der heutigen Zeit, die die Ideale mit Füßen tritt, und in der das innerste Sehnen des Herzens entwertet wird, indem man es zur Schau stellt, scheut man instinktiv vor jenen zurück, die sich lautstark zu den einfachen, soliden Tugenden der Ehre, Pflichterfüllung und gegenseitiger Achtung bekennen, obwohl ihre Lebensweise sie Lügen straft. Die Welt hatte nie Mangel an Heuchlern, und genauso wie wir von diesen heute überflutet werden, wäre es auch dem Rom des 2. Jahrhunderts besser ergangen, wenn es weniger Angeber und dafür mehr realistische Bürger gehabt hätte - Bürger, die willens und genügend engagiert gewesen wären, die rettenden Heilmittel harter Arbeit, geistiger Großmut und persönlicher Anstrengung für das Gemeinwohl einzusetzen.

Aber weil die menschliche Natur einmal so ist, gab es viele (und gibt es noch heute), die Marcus Aurelius für kalt und wankelmütig hielten und ihn sogar der Heuchelei bezichtigten; das ist jedoch eine Mißdeutung seines Charakters. Er war selbstlos, und zwar immer. Die Geschichte seiner Regierung als Kaiser und seine eigene übergewissenhafte Selbstzensur, wie sie in diesen Aufzeichnungen zutage tritt, sind ein Zeugnis für die warme Menschlichkeit dieses Mannes - eine Eigenschaft, die sein Denken und, soweit es sein Amt erlaubte, seine Handlungen leitete.2

Andererseits kennt Marcus keine Selbstbemitleidung oder Nachgiebigkeit gegen sich selbst; vielleicht liegt darin zumindest eine Ursache für das Mißtrauen jener, die Größe übelnehmen, weil sie ihnen selbst fehlt. Der kürzlich verstorbene Gilbert Murray3 meinte: "Es ist für die meisten Menschen sehr schwer, in dieser reinen Höhenluft geistigen Lebens zu atmen." Für ihn ist Marcus von Gefühlskälte weit entfernt: "Es liegt (in seinen Äußerungen) eine so große Tiefe des Mitgefühls, wie sie in den meisten guten religiösen Büchern der Gegenwart auch zu finden ist, nur ist dort eine stärkere Kraft vorhanden, die das alles überwacht. ... die Gefühlsregungen werden stark geläutert und von allem irdischen Ballast befreit."

Wir hätten gerne eine Auswahl seiner wesentlichen Gedanken zusammengestellt, woraus das alles ersichtlich ist; dies ist jedoch sehr schwer, wenn man die einzigartige Qualität des Buches nicht zerstören will. Alles ist Atmosphäre - dennoch vermittelt sie dem Herzen eine Weisheit, die immer lebendig bleibt. Ein Eintrag ist jedoch dabei, den wir noch wiedergeben wollen:

Viele Stückchen Weihrauch fallen auf denselben Altar; die einen früher, die anderen später, doch das macht keinen Unterschied. - IV, 15

Wer die Briefe gelesen hat, die im letzten Jahrhundert von zwei Adepten des Ostens geschrieben wurden, - und deren Briefsammlung gegenwärtig in der Abteilung für Ausgewählte Manuskripte im Britischen Museum untergebracht ist - erinnert sich vielleicht an eine fast gleichlautende Stelle in einem Brief vom 29. Oktober (1880), der an A. P. Sinnett, damals in Allahabad, Indien, gesandt worden war:

Es gibt mehr als einen Weg zur Erlangung okkulten Wissens. "Der Weihrauchkörner sind viele, die für ein- und denselben Altar bestimmt sind: das eine fällt früher ins Feuer, das andere später - der Zeitunterschied bedeutet nichts", äußerte ein großer Mann, als ihm die Zulassung zur höchsten Einweihung in die Mysterien verweigert wurde.4

Der Sachverhalt ist folgender: daß sich Marcus im Jahre 175 oder 176 einem Einweihungsritus in Eleusis unterzog, als er nach einer Inspektions- und friedenstiftenden Reise, die auch einen Besuch Antiochiens und Alexandrias einschloß, in Athen eintraf. Das war sein langgehegter Wunsch, wie er seinem griechischen Lehrer Herodes schrieb: "Als der Krieg am schlimmsten wütete, leistete ich ein Gelübde, auch ein Eingeweihter werden zu wollen."5 Einige Gelehrte glauben, daß er sich dieses Versprechen selbst auferlegte, als er erfuhr, daß der Tempel zu Eleusis zerstört worden war. Später ließ er den Tempel wieder herstellen und gründete in Athen auch vier Lehrstühle für Philosophie - für Platon, Aristoteles, die Stoiker und die Epikuräer.

Ob sich das Zitat in den Sinnett-Briefen auf Marcus Aurelius oder auf einen anderen "großen Mann" bezieht oder nicht, wissen wir nicht. Möglicherweise ist das Zitat ein Grundsatz der Mysterientradition aus ferner Vergangenheit, der auch Marcus bekannt war. Eines ist jedoch gewiß: 'Eingeweiht' zu sein, wie es Marcus war und Hadrian vor ihm, bedeutete, daß jeder aus dieser Erfahrung nur das mitnahm, was er dazu beitragen konnte, nicht mehr und nicht weniger, denn die ursprüngliche Reinheit der Mysterienschulen war durch das Aufgeben der inneren Disziplin und durch den Einzug des Formalismus schon lange verschwunden. Dennoch hatten die Mysterienzentren einen so tiefen Einfluß ausgeübt, daß selbst noch bis ins 6. Jahrhundert, als sie von Kaiser Justinian endgültig geschlossen wurden, die Philosophen der griechisch-römischen Welt es immer noch als Ehre und Privileg ansahen, wenn ihre Söhne an den alten Riten teilnehmen durften.

Es ist leicht möglich, daß Marcus Aurelius ernsthaft gehofft hatte, der "höchsten Einweihung" würdig zu sein, was einst vielleicht die Belohnung derer gewesen ist, die zu den Größeren Mysterien zugelassen worden sind. Dies ist jedoch nicht von Zeremonien abhängig: die innere Prüfung der Seele erfolgt zu jeder Zeit, an jedem Ort, für jedes Individuum - inmitten der täglichen Bewältigung persönlicher und öffentlicher Pflichten. Zudem muß Marcus gefühlt haben, daß jemand, der von seinem Schicksal mitten ins Schlachtgetümmel getrieben wurde, wo das Leben vieler Hunderter von Männern für das Imperium geopfert werden mußte, ganz gleich wie 'rechtmäßig' der Anlaß erschien oder wie rein sein inneres Motiv war, zuerst der reinigenden Wasser des Todes bedurfte, ehe ihm eine neue Geburt die Gelegenheit bieten würde, die heilige Prüfung zu verdienen.

Es ist in der Tat paradox, daß jemand, der nur dem allgemeinen Wohl dienen und keinem Menschen schaden wollte, soviel Zeit mit Kämpfen zubringen mußte, ganz zu schweigen davon, wie die Verwüstungen durch die verheerenden Auswirkungen der Pest, Hungersnöte und die dauernden Finanzmiseren als Folge der Kriege im Ausland behoben werden mußten. Trotz alledem vollbrachte Marcus erstaunliche Reformen auf dem Gebiet der Rechtswissenschaft; es wurden verschiedene wichtige Maßnahmen durchgeführt, die eine Reihe von Härten und Widersprüchen in den Gesetzen beseitigten, besonders was die "Schwachen und Hilflosen - Witwen, Sklaven und Unmündigen anbetraf." Tatsächlich wird ihm die Errichtung eines Heims für Waisenmädchen zugeschrieben; und als er gelegentlich entdeckte, daß die Armen die Forderungen der Steuerbeamten nicht erfüllen konnten, ordnete er an, daß alle gegen sie erhobenen Steuerforderungen im Forum auf einem Stapel gesammelt und dann verbrannt wurden.

Aber dies alles ist vielleicht gar nicht so ungewöhnlich, denn Marcus Aurelius bemühte sich, Platos Traum vom idealen Herrscher zu verwirklichen. Platos Traum war, daß "die Philosophen Könige werden, oder die, die jetzt Könige und Herrscher heißen, echte und gründliche Philosophen werden, und dieses beides zusammenfällt, Macht im Staat und Philosophie" (Der Staat, Buch 5). Marcus Aurelius war wirklich ein Herrscher, der das Gewand eines Philosophen der Kaiserrobe vorzog und die Rolle des Friedenstifters der des Feldherrn.

Doch Karman oder die Parzen, ganz gleich wie man es nennen will, hatten die Aufgabe gewählt, die ihm bestimmt war. Während Julius Caesar das Reich durch Eroberung vergrößerte, hat sich Augustus mehr um dessen Erhaltung als um die weitere Vergrößerung bemüht; spätere Kaiser haben dann die Grenzen weit ausgedehnt. Deshalb stand Marcus Aurelius nicht nur vor der Aufgabe, die ununterbrochenen Angriffe der germanischen Stämme vom Norden abzuwehren, sondern er mußte sich auch mit der Rebellion der östlichen Provinzen, die erst kurz vorher angegliedert worden waren, befassen. Dies allein hätte sich nicht als unüberwindliches Hindernis gezeigt. Aber wie es oft geschieht, die Saaten des inneren Verfalls waren am Höhepunkt des materiellen Glanzes zum Keimen gekommen, so daß Marcus, trotz des Adels seines persönlichen Charakters und des Wertes seiner Ziele für das Volk nicht in der Lage war, die Kräfte der Zersetzung aufzuhalten, die schließlich zum Zusammenbruch des Römischen Reiches führen sollten.

Wenn wir uns ins Gedächtnis rufen, daß er diese "An sich selbst" gerichteten Notizen bei verschiedenen Gelegenheiten im Verlauf der letzten Jahre seines Lebens aufschrieb, wobei er einen großen Teil auf dem Schlachtfeld verbrachte, dann haben sie ein noch größeres Gewicht. Historiker hätten sich gewünscht, daß er wenigstens ein paar Ereignisse kommentarweise mit einbezogen hätte, aber im besten Fall haben wir einfache Ortshinweise wie: "bei den Quaden, am Granua", oder "bei Carnuntum." Er hatte die Blüte der Jugend schon hinter sich und war auch keineswegs gesund; dauernd von sterbenden Soldaten umgeben, war es kein Wunder, daß er so oft über die Vergänglichkeit des Lebens, die Nichtigkeit des Ruhms und die immer gegenwärtige Gefahr des Todes schrieb.

Wenn auch manche der Meinung sind, daß seine Philosophie pessimistisch angehaucht sei, so ist sie doch weit davon entfernt. Nach einem inneren Gebot, stets Herr seiner Gedanken und Gefühle zu sein, prüft er sich in jeder Hinsicht ohne Mitleid, doch immer mit jener Würde der Seele, die diejenigen auszeichnet, für die Selbstdisziplin und Dienst für eine größere Sache, die wichtiger ist als sie selbst, zur Gewohnheit geworden sind. Die lebendige Überzeugung, daß ein "heiliges Band" alle Dinge vereint, weil alles im Göttlichen wurzelt, leuchtet hindurch. Lauterkeit, Selbstansporn, Empfindungsvermögen und Verständnis für die Schwächen wie auch für die Nöte anderer und ein ernstes Vertrauen in die Größe und den Zweck des Lebens charakterisieren das Buch und diesen Menschen.

Fußnoten

1. Marc Aurel Selbstbetrachtungen (deutsche Ausgabe). Neu übersetzt und eingeleitet von Prof. W. Capelle, Kröners Taschenbuchausgabe, Leipzig. [back]

2. Wir können die tragischen Märtyrertode während seiner Regierungszeit nicht beschönigen. Anscheinend ließ Marcus Aurelius dem römischen Gesetz seinen Lauf; infolgedessen wurden Justin und andere, die dem staatlichen Druck nicht nachgeben wollten, mit dem Tode bestraft. Begeisterte Leser der Selbstbetrachtungen sahen darin ein Problem, das sich äußerst schwer vernunftgemäß erklären läßt, da es seinem wohlbekannten Charakter völlig widerspricht. Wir müssen uns jedoch vergegenwärtigen, daß Fanatismus vorherrschte, sowohl bei jenen, die die vorhandene römische Tradition mannhaft vertraten, wie auch bei den damals gerade auftauchenden "Verteidigern des neuen Glaubens", die oft ihre Ankläger absichtlich provozierten, um ihren eigenen Tod zu veranlassen. - "Das Blut der Märtyrer ist der Same der Kirche." [back]

3. Five Stages of Greek Religion, Seite 168-169 (Fünf Stufen griechischer Religion) [back]

4. The Mahatma Letters, Seite 17. [back]

5. Anthony Birley: Marcus Aurelius, Seite 267. [back]