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Die Pflicht

In unserer Vorstellung verbinden wir Pflicht oftmals mit einem Gefühl der Härte und des Unangenehmen. Das kommt daher, weil sie mit den Wünschen jenes Teiles von uns in Konflikt kommt, der sich ihr gewöhnlich zu entziehen sucht, oder sie nur halb zu tun gedenkt. Unwillig getane Pflicht ist nur halb getan und der sie ausübt ist weder in egoistischer noch in uneigennütziger Weise glücklich. Er befindet sich beständig in einem Zustand innerer und äußerer Bedrängnis.

Die Pflicht ist der allgemeine Grundton im endlosen Gegensatz der Umstände, die das Leben so verwirrend erscheinen lassen. Welch anderem Leitfaden könnten sonst alle in gleicher Weise folgen: der Reiche und der Arme, der Kranke und der Gesunde, der Unschuldige und der Schuldige, der Gelehrte und der Unwissende, jung und alt? Charakterbildung ist das eine Ziel mit gleichen Chancen für alle im allgemeinen Bemühen.

Trotz all unserer intellektuellen Schulung wissen wir nur wenig darüber, wer der Mensch ist, woher er kommt und wohin er geht. Doch wir brauchen uns nicht in dem verwirrenden Durcheinander zu verlieren, wenn wir dem einfachen, vertrauten Faden der Pflicht folgen, der zu Licht und Freiheit führt.